Kriegerspiralen
Die Kriegerspiralen wachsen in einer Region am Grund der Ivene, unter deren Boden sich aus Salzwasserquellen gespeiste und durch ein gitterartiges Kristallskelett ausgekleidete Höhlen befinden. Von vielen der Höhlen ist die Decke eingebrochen, doch da das Salzwasser deutlich dichter als das Seewasser ist und kaum Strömung herrscht, vermischt es sich kaum. Das Licht der Kristalle lockt Pflanzen an, doch den hohen Salzgehalt halten diese typischerweise nicht aus.
Zwar kann auch die Kriegerspirale im Salzwasser nicht überleben, sie wächst allerdings direkt auf der Grenzschicht und nutzt das Salz, um durch osmotischen Druck Wasserkammern aufzupumpen und sich so aufwandsarm zu stabilisieren und Konkurrenten zu verdrängen. Kriegerspiralen haben drei bis fünf Blätter, die aus dutzenden Wasserkammern bestehen und spiralig um das Zentrum der Pflanze herumwachsen.
Auch die Fortpflanzung behilft sich mit dem osmotischen Druck: Die Kriegerspirale schießt aus der Speerkammer in der Mitte der Pflanze gut eine Handbreit lange Speere mit Widerhaken nach oben, wenn sie einen Fisch vorbeischwimmen spürt. Der Speer durchdringt die Haut des Fisches und sondert ein Betäubungsmittel ab, dass der Fisch den Speer nicht abstreift. Nach etwa zwei Tagen bricht der Widerhaken ab und der Speerschaft fällt, hoffentlich, auf die Oberfläche einer Salzwasserhöhle, wo er keimen kann.
Die Wurzeln der Kriegerspiralen wachsen der Grenzschicht entlang bis zum Rand der Höhle, wo sie verwachsen und dem Boden Nährstoffe entziehen. Fallweise können die Wurzeln sich aber auch in andere Pflanzen hineinbohren und sich die Kriegerspirale so von diesen parasitär ernähren.
Einige Fische, vor allem alte, lassen sich gerne absichtlich von den Speeren treffen. Natürlich kennen auch die Saviaten die Wirkung und, auch wenn die Speere selbst nicht mehr von ihnen zur Schmerzlinderung verwendet werden, viele moderne Schmerzmittel sind mit dem Speergift strukturverwandt und werden verwendet, wenn magische Schmerzlinderung nicht praktikabel ist.